Arbeitsschutzmanagementsysteme
Das Ziel von Arbeitsschutzmanagementsystemen ist die Senkung des Risikos für Unfälle, Berufskrankheiten und Umweltereignisse durch sicherheitsbewusstes Verhalten der Mitarbeiter.
Dieser Gedanke unterstützt auch die Wirtschaftlichkeit, denn die Senkung der Ereigniszahlen bedeutet selbstverständlich eine finanzielle Entlastung der Unternehmen.
Die wichtigsten Systeme zum Arbeitsschutzmanagement sind:
DIN EN ISO 45001 - Managementsysteme für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit
Die DIN ISO 45001 ist die Nachfolgenorm der OHSAS 18001. Der in Großbritannien entwickelte Standard ist nun international und Deutschland umgesetzt worden, sie hat dieselbe Grundstruktur wie ISO 9001 und ISO 14001 und basiert auf ILO-OSH 2001. Dieser eignet sich hervorragend als Grundlage für ein Integriertes Managementsystem (Qualität, Arbeitssicherheit und Umwelt).
SCC/SCP - Sicherheits Certifikat Contraktoren
Das "Safety Certificate Contractors" (SCC) wurde als Zertifizierungssystem von sicherheitskritischen Branchen (z.B. chemische und mineralölverarbeitende Industrie) für die auf ihrem Betriebsgelände arbeitenden Auftragnehmer entwickelt. Es verbindet die Themenbereiche der Arbeitssicherheit mit Gesundheits- und dem Umweltschutz. Inzwischen ist dieses Regelwerk auch international für Hersteller und Dienstleister anderer Industriezweige (z.B. Kraftwerke) geeignet, denn die jeweiligen branchenspezifischen Anforderungen werden bei der Zertifizierung berücksichtigt.
Für Auftragnehmer gibt es in diesem Regelwerk drei Stufen:
- Sicherheits Certifikat Contraktoren - SCC*
Dies ist eine vom Fragenumfang eingeschränkte Zertifizierung für Unternehmen mit bis zu 35 Beschäftigten, die selbst keine Subunternehmen für technische Dienstleistungen einsetzen. Der Schwerpunkt dieser Form der Zertifizierung ist die Bewertung der SGU-Managementaktivitäten direkt am Arbeitsplatz. Hierzu gehört ein Vor-Ort-Audit mit der Beurteilung des Arbeitsschutzniveaus während der Ausübung ihrer Tätigkeiten beim Auftraggeber.
- Sicherheits Certifikat Contraktoren - SCC**
Dabei handelt es sich um die uneingeschränkte Zertifizierung für Unternehmen mit mehr als 35 Beschäftigten und für Unternehmen mit weniger als 35 Mitarbeitenden, die Subunternehmer für technische Dienstleistungen einsetzen.
Der Schwerpunkt dieser Form der Zertifizierung ist neben der Bewertung der SGU-Managementaktivitäten direkt am Arbeitsplatz die Umsetzung dieser Aktivitäten in Ihrem Unternehmen. Dazu gehört ein Vor-Ort-Audit mit Beurteilung des Arbeitsschutzniveaus während der Ausübung ihrer Tätigkeiten bei dem Auftraggeber. -
Sicherheits Certifikat Contraktoren - SCCP
Dies ist die uneingeschränkte Zertifizierung für Unternehmen mit mehr als 35 Beschäftigten und für Unternehmen mit weniger als 35 Mitarbeitenden, die Subunternehmer für technische Dienstleistungen einsetzen, und die zusätzlich spezielle Anforderungen aus der petrochemischen Industrie oder von Raffinerien zu erfüllen haben.
Für Personaldienstleister (Zeitarbeitunternehmen) existiert ein Regelwerk:
Das Sicherheits Certifikat Contraktoren (SCP) ist ein bei der Deutsche Akkreditierungsstelle (DakkS) anerkanntes Arbeitsschutzmanagementsystem, das ursprünglich in den Niederlanden von den dort ansässigen Mineralölkonzernen entwickelt und genutzt wurde, um das Arbeitsschutzniveau bei Einsatz von Mitarbeitern aus Personaldienstleitungsunternehmen zu erhöhen. Heute erwarten überwiegen Mineralölkonzerne, Kraftwerksbetreiber, Netzbetreiber und viele Chemie-Unternehmen von Ihren Auftragnehmern (Contraktoren) eine entsprechende Zertifizierung. Setzen diese Auftragnehmer Personal aus Zeitarbeitsunternehmen ein, müssen dies auch über eine entsprechende Zertifizierung verfügen (Ausnahmen sind möglich).
AMS Bau - Arbeitsschutzmanagementsystem für die Bauwirtschaft
Bei diesem Arbeitsschutzmanagementsystem handelt es sich um ein branchenspezifisches Arbeitsschutzmanagementsystem für Mitgliedsbetriebe der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG BAU). Das Konzept AMS BAU basiert auf dem in der Bundesrepublik Deutschland im Juni 2002 beschlossenen "Nationalen Leitfaden für Arbeitsschutzmanagementsysteme (NLF)".
qu.int.as - Qualität mit integriertem Arbeitsschutz
Die von der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) entwickelte Umsetzungshilfe ist für Betriebe aus dem Bereich Gesundheitswesen (z.B. Krankenhäuser, Altenheime und Arztpraxen), die die Sicherheit und Gesundheit ihrer Beschäftigten bei der Arbeit systematisch organisieren wollen. Dieses ist ein eigenständiges Arbeitsschutzmanagementsystem, das in ein bestehendes Qualitätsmanagementsystem nach DIN EN ISO 9001 mit integriert wird. Mitgliedsbetriebe der BGW können für ihr qu.int.as ein Gütesiegel beantragen.